Kleines Reiter - ABC - Wissenswertes über Pferde und Reiter
Welche Reitsportarten sind die häufigsten?
Zu den beliebtesten Reitsportarten gehören Dressur und Springreiten. Außerdem gibt es Wettbewerbe im Voltigieren, Fahren und Westernreiten. Dazu kommen noch Vielseitigkeit (Kombination aus Dressur, Springen, Geländeritt) sowie Distanzreiten.
Welche Pferderassen sind am meisten verbreitet?
Im Dressur- und Springsport überwiegend Warmblüter aus den deutschen Zuchtgebieten (z.B. Hannoveraner, Oldenburger). Sie werden z. B. für Vielseitigkeit mit Vollblütern (z.B. Araber) gekreuzt, die sonst nur im Galoppsport an den Start gehen.
Wie hoch kann ein Pferd springen?
Der Rekord liegt bei 2,47 Meter, die „Huaso" 1949 in Vina del Mar (Chile) übersprang. Einer der unknackbaren Sport-Rekorde, weil sich der Bau der Sprünge verändert hat. Willibert Mehlkopf hält seit 1985 den aktuellen Weltrekord mit 2,30 Metern – übersprungen in Aachen! Übrigens: Weltrekord im Damensitz sind übersprungene 2,03 Meter.
Was ist beim Springen zu beachten?
Die Kunst besteht aber darin, die Pferde im Parcours genau passend an die Sprünge zu bringen. Deshalb schreiten die Reiter den Springplatz vorher ab, rechnen Schritte in Galoppsprünge um.
Wann schlägt ein Pferd aus?
Wenn es sich in seinem „Privatbereich" gestört fühlt. Also Stuten, wenn ihnen von hinten ein Hengst zu nahe kommt. Hengste nutzen die Hufe auch als Waffe in Rangordnungskämpfen. Menschen sollten sich einem Pferd nicht von hinten nähern.
Was frisst ein Pferd täglich?
Etwa ein Kilo Kraftfutter pro 100 kg Körpergewicht (im Schnitt 600 Kilo). Dazu bis 10 kg Heu.
Warum sind die Deutschen im Reiten so erfolgreich?
Entscheidend war über Jahre die weltbeste Zucht. Inzwischen haben Holländer und auch Belgier stark aufgeholt. In Belgien wurde die erfolgreiche deutsche Stute „Ratina Z" inzwischen sogar x-fach geklont!
Warum tragen auch Frauen bei der Dressur Zylinder?
Das hat sich so traditionell eingespielt, laut Regel müssten sie nicht. Auch ein Reithelm wäre erlaubt. Ebenso „geschmackvolle und diskrete Akzente" bei der Kleidung. Fragt sich nur, wie die Richter das bewerten...
Bei der Dressur sieht es aus, als ob die Pferde tanzen – reagieren sie wirklich auf die Musik?
Ja, die Musik unterstützt die Bewegungen der Pferde sehr! Sie zeigen das in der „Grand Prix Kür" der Dressurreiter. Hier werten die Richter neben der technischen A-Note in der B-Note auch Choreografie sowie Interpretation der Musik.
Was unterscheidet Westernreiten vom klassischen Reitstil?
Westernpferde werden fast vollständig ohne Zügelhilfe geritten (die Cowboys brauchten die Hände frei fürs Lasso). Die Reiter haben eine Hand am Zügel, wer die zweite dazunimmt oder die Hand wechselt, geht mit 0 Punkten raus! Die Pferde reagieren auf Gewichtsverlagerung des Reiters.
Die Quarter-Horses sind wesentlich kleiner (max. 1,65 Meter Stockmaß) als die Warmblüter in Dressur und Springsport, verfügen über eine ausgeprägte Muskulatur auf der Hinterhand. Ideal für die Stopps und engen Wendungen beim „Reining" (eine Folge von Reit-Manövern im Galopp).
Muss ein Westernreiter einen Cowboyhut tragen?
Ja, der Hut ist Pflicht, ebenso langärmliges Hemd mit Kragen und Cowboystiefel. Über den Jeans tragen die Reiter Chaps aus Wildleder.
Wie viele Reiter dürfen beim Voltigieren gleichzeitig auf einem Pferd „reiten"?
Bis zu drei bei der Gruppenprüfung. Ein Kraftakt fürs Pferd, das fast sechs Minuten lang durchgaloppiert.
Quelle: Wilfried Pastors, Bild - Bundesausgabe 13.8.2015 - Auszüge