LR berichtet: Zwei Rennen – zwei Herausforderungen
Forst: Es wird laut, es wird spannend und es wird anstrengend: Forst ist an diesem Wochenende wieder das Mekka der Radsportler hinter den Maschinen. Der Derny-Cup führt am Samstag mitten durch die Innenstadt. Am Sonntag knattern dann die Motoren beim traditionsreichen Pfingstpreis der Steher.
Erlebt das bekannter maßen heißblütige Radsport-Sportpublikum in der Rosenstadt Forst an diesem Wochenende einen der begehrten Heimsiege? Die Chancen dafür stehen gut! Denn der Forster Lokalmatador Stefan Schäfer gehört sowohl am Samstag beim 5. Derny-Cup (Beginn um 16.30 Uhr) über das anspruchsvolle Kopfsteinpflaster sowie am Sonntag beim Großen Pfingstpreis der Steher (14 Uhr) auf der 400 Meter langen Betonbahn zum Kreis der Favoriten. "Als Straßenfahrer kommt Stefan Schäfer mit den Anforderungen in beiden Rennen gut zurecht", erklärt Strecken- und Stadionsprecher Frank Schneider. Der Vize-Präsident des gastgebenden PSV Forst war früher selbst bei Steher- und Dernyrennen aktiv – Schneider kennt sich in der Szene dieser ganz speziellen Radsport-Disziplinen bestens aus. Kürzlich saß er bei den Demo-Rennen anlässlich des Reit- und Springturniers wieder selbst im Sattel. In der LAUSITZER RUNDSCHAU verrät Schneider, wer neben Schäfer die Favoriten sind.
Los geht es am Samstag mit der 5. Auflage des Derny-Cups in der Innenstadt. Der 600 Meter lange Rundkurs startet in der Gerberstraße rund um die Rathäuser. Dass dabei vollste Konzentration nötig ist, musste im Vorjahr unter anderem US-Boy Zak Kovalczik schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Nach einem Sturz endete das Rennen für Kovalczik im Krankenhaus. "Trotzdem gehört er für mich wieder zum Kreis der Favoriten. Dazu Vorjahressieger Manuel Cazzaro aus Italien, der Niederländer Patrick Kos und natürlich Schäfer", fasst Derny-Experte Frank Schneider den Kreis der Favoriten zusammen. 2014 fuhr Schäfer hinter Cazzaro und Roger Kluge auf Platz drei.
Das Derny ist eine Art Fahrrad mit kleinem Motor, hinter dem die Radsportler herdüsen. Auf dem Derny vor Stefan Schäfer wird wieder Peter Bäuerlein aus Nürnberg sitzen. Die Steher Maschinen, sozusagen der "große Bruder" des Derny, sind dagegen deutlich lauter und natürlich stärker. Ohnehin erwarten die Fahrer ganz unterschiedliche Aufgaben in beiden Rennen. Während sie auf der Bahn hinter den Steher-Maschinen über einen großen Zeitraum möglichst große Gänge treten müssen, geht es beim Derny-Rennen deutlich unruhiger zu. Im Prinzip muss nach jeder Kurve wieder neu beschleunigt werden. Außerdem gibt es im Feld viel mehr Kontakt mit den Gegnern, während das in der Steher- Konkurrenz nur bei den Überholmanövern der Fall ist. Und: Gute Steuerkünste sind auf dem anspruchsvollen Kopfsteinpflaster – bekannt auch als die "Hölle von Forst" – natürlich ebenfalls von Nöten.
Am Sonntag donnern dann die lauten Steher-Maschinen über die Betonbahn am Rande der Rosenstadt. Frank Schneider traut Lokalmatador Schäfer auch hier eine Hauptrolle zu. "Er und Robert Retschke aus Aachen sind derzeit die stärksten deutschen Fahrer", legt sich der Experte fest. Zum Kreis der Favoriten zählen zudem der EM-Dritte Kos und Giuseppe Atzeni (Italien).
Frank Noack - LausitzerRundschau