LR berichtet: Internationale Radsport-Elite misst sich in Forst
Forst: Forst wurde über Pfingsten erneut Mekka des Radsports. Während die Lokalmatadoren Marcel Kuban und Stefan Schäfer beim 5. Pfingstpreis der Steher im Stadion Siege einfahren, feuern Tausende Gäste die Asse auf zwei Rädern beim Derny-Cup an. Auch die Kinder eifern beim Fette-Reifen-Rennen den großen Vorbildern nach.
"Und hier sind sie. Die neuen Gladiatoren auf der Betonpiste", sagt Frank Schneider, Vizepräsident des ausrichtenden Polizeisportvereins 1893 Forst (PSV) und seit vielen Jahren die Stimme der Forster Radsportveranstaltungen zur Vorstellung der Fahrer des diesjährigen Internationalen Pfingstpreises der Steher. Noch ahnt niemand, wie aufregend und spannend die Rennen im Forster Rad- und Reitstadion werden. Alle genießen das ideale Wetter, erfrischen sich an den Ständen mit kühlen Getränken.
Tatsächlich sind am Sonntag knapp 3200 Zuschauer anwesend, um ihre Lieblingssteher anzufeuern. Mit Fanklatschen und Trillerpfeifen machen sie ordentlich Stimmung im Stadion. Viele sind heute zum ersten Mal hier und genießen ihre berauschende Erfahrung. Während die Rennen auf Hochtouren laufen, kommen auch die Kleinsten auf ihre Kosten. Auf einer Hüpfburg, einer Rutsche und beim Kinderschminken können sich die Kinder vergnügen und tun dies auch ausgelassen. Im Inneren des Stadions ist zudem eine Bühne aufgebaut, auf der in den Pausen immer wieder die "US-Party-Band" auftritt. Es kommt keine Langeweile auf.
"Mein Favorit ist ja Giuseppe Atzeni. Ihn würde ich gern gewinnen sehen", verrät Fabienne Schlawer. Aber diese Rechnung geht leider nicht ganz auf. Denn Lokalmatador Stefan Schäfer fährt den Pfingstpreis in einem unglaublichen Tempo von über 80 Stundenkilometern Topgeschwindigkeit nach Hause und macht somit den Sieg im B-Lauf vom Forster Marcel Kuban noch imposanter. Auf die letzten Runden kämpft er sich wieder nach vorn und im Innenbereich sind die Jubelrufe so laut, dass Moderator Frank Schneider kaum noch zu verstehen ist: "Das gab es noch nie, dass beide Male Forster den Titel holen – das ist unglaublich."
"Ich bin ja ein Forster Mädchen und es ist jedes Mal wieder eine wahnsinnig tolle Stimmung hier. Einfach klasse", sagt Stephanie die I., 25. Forster Rosenkönigin, die hier mit der Spremberger Spreenixe Nicole der I. und Bürgermeister Philipp Wesemann (SPD) eine Stadionrunde dreht. Später nehmen sie gemeinsam die Siegerehrungen vor.
Bereits der Pfingstsamstag war erneut ein großer Radsport-Tag für Forst. Dicht säumten beim 5. Derny-Cup um den Preis der Forster Wohnungsbaugesellschaft die enthusiastischen Einwohner und ihre Gäste die Strecke in der Innenstadt. Sie bejubelten den Forster Lokalmatador Stefan Schäfer, der den ersten Lauf für sich entschied, ebenso den Gesamtsieger Patrick Kos aus den Niederlanden.
Internationale Radsport-Elite misst sich in Forst Auch die kleinen Radfahrer wurden beim ersten Fette-Reifen-Rennen am Pfingstwochenende frenetisch umjubelt. Foto: Angela Hanschke
Gefürchtet und gleichzeitig geliebt ist dieses Rennen bei den Fahrern samt ihren Schrittmachern. Großes hatte sich der mit besonderem Beifall begrüßte Stefan Schäfer auf dem schwierigen Forster Pflaster vorgenommen. Doch die Konkurrenz, die "Créme de la Créme" von Europas Steher-Radsportlern, war ebenso groß.
Auch dem sich hervorragend schlagenden zweiten Forster Franz Schiewer, dem Schweizer Giuseppe Atzeni und dem im vergangenen Jahr schwer gestürzten USA-Champion Zachary "Zak" Kowalczik, der eine große Forster Fangemeinde hat, schlug eine Welle der Sympathie entgegen. Bereits lange zuvor waren die rund 3000 Zuschauer entlang des 600 Meter langen Rundkurses auf die Suche nach den besten Plätzen gegangen. Den Superlativ "weltbestes Publikum" hatte Frank Schneider an die Zuschauer vergeben.
Den größten Überblick über "das härteste Derny-Rennen Deutschlands" hatten jedoch sicherlich die Bewohner des ehemaligen Konsum-Kaufhauses und die Radsportfreunde, die den Aufstieg zum Turm der Stadtkirche Sankt Nikolai nicht scheuten.
Auch die Herzen der Kinder schlugen schneller, die in drei Altersklassen beim ersten Fette-Reifen-Rennen an den Start gingen. Bei ihren Eltern kochten die Emotionen ebenfalls hoch. Insgesamt 62 kleine Rennfahrer im Alter bis zu elf Jahren wurden bejubelt, erhielten eine Urkunde und Preise.